Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Ameisensäure

Ameisensäure ist eine in der Natur vorkommende Säure. Sie spielt u.a. im intermediären Stoffwechsel bei der Übertragung von C1-Körpern eine wichtige Rolle. Über die Nahrung aufgenommene Ameisensäure wird zu einem kleinen Teil unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Der größte Teil wird aber im Stoffwechsel umgesetzt. Auch die Milchkuh produziert bei der Pansengärung kleinste Mengen Ameisensäure.

Die Wirkung der Ameisensäure gerade gegen Bakterien beruht hauptsächlich auf ihrem pH-Wert-senkenden Effekt. Sie stellt die stärkste Säure der Fettsäurereihe dar und eignet sich wegen ihrer hohen Dissoziationskonstanten besonders dann zur Konservierung, wenn deutlich saure Produkte mit pH-Werten bis unter drei komma fünf erwünscht sind.

Ameisensäure kann u.a. bei der Bereitung von Silagen (z. B. Grassilage, Maissilage oder Corn-Cob-Mix) als Silierhilfsmittel verwendet werden. Gerade bei schwer silierbaren Futtermitteln wie nassen und eiweißreichen Futterpflanzen hat sie sich bewährt. Durch die rasche Absenkung des pH-Wertes wird das Wachstum von Buttersäure- und Ammoniak-produzierenden Bakterien reduziert und die Entwicklung erwünschter milchsäurebildender Bakterien gefördert. Durch die dann in entsprechendem Umfang gebildete Milchsäure wird ein für die Lagerung erforderlicher niedriger pH-Wert erreicht. Die so stabilisierte Silage zeichnet sich u.a. durch einen typischen Milchsäuregeruch aus und wird von den Tieren gerne aufgenommen.

Ameisensäure wird in der Fütterung auch zur Ansäuerung von Süßmilch, Magermilch, Molke und Milchaustauschertränken für Kälber genutzt. Dadurch wird eine Stabilisierung dieser Produkte über eine längere Zeit abgesichert.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der Ameisensäure besteht in der Fütterung von jungen Monogastriern (z. B. Ferkel). Auf der einen Seite wird der pH-Wert im Futter abgesenkt, was grundsätzlich futterhygienische Vorteile hat. Auf der anderen Seite wird über die Ameisensäure aber auch eine Verringerung von pH-Wert-Schwankungen im Magen, die z. B. durch ungleichmäßige Futteraufnahme (Überfressen) auftreten können, erreicht. Das führt zu einer gesicherten Verdauung und letztendlich zu verbesserten Zuwachsleistungen der jungen Tiere.

Anerkennung als Mischfutterhersteller

Jeder Betrieb, der gewerblich Mischfutter herstellt, muss sich von den zuständigen amtlichen Überwachungsbehörden anerkennen und registrieren lassen. Dafür muss die notwendige Sachkenntnis, die technischen Voraussetzungen, Qualitätsmanagementmaßnahmen sowie eine Dokumentation der Prozesse im Betrieb nachgewiesen werden.

Auch nach der Anerkennung wird der Mischfutterhersteller von den Behörden regelmäßig und intensiv kontrolliert.