Arthrose kann Lahmheit verursachen und die Beweglichkeit einschränken (© Brastock Images – stock.adobe.com).

Bewegung ist Leben – das zeigt sich nirgendwo besser als beim Lauftier Pferd. Umso schlimmer ist es, wenn die Bewegung problematisch wird. Leider zählen Einschränkungen des Bewegungsapparates zu den häufigsten Erkrankungen bei Pferden. Die Gründe hier sind vielfältig: Unfälle, falsche Haltung, unangemessenes Training oder altersbedingter Verschleiß. Eine mögliche Folge ist Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung, die Schmerzen und Lahmheiten verursacht und die Beweglichkeit deines Pferdes mitunter deutlich einschränkt. Nur wer die Ursachen kennt und mit der richtigen Haltung und Fütterung gegensteuert, kann man seinem Pferd die Freude an der Bewegung bestmöglich erhalten.

Gelenke sind vielen Belastungen ausgesetzt und können mit der Zeit verschleißen. Diesen Gelenkverschleiß bezeichnet man auch als Arthrose. Bei Pferden mit Arthrose ist der schützende Gelenkknorpel beschädigt oder zerstört. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von Fehlern bei der Aufzucht (z. B. zu wenig Bewegung, falsche Fütterung) und der Hufbearbeitung (z. B. Fehlstellungen) über zu starke Beanspruchung im Training bis hin zu altersbedingten Veränderungen oder Verletzungen (z. B. Gelenktraumata durch Schläge, Tritte, Stürze o.ä.) des Bewegungsapparats.

Ist der Knorpel erst einmal beschädigt, ist er in seiner Funktionsweise eingeschränkt. Oft kommt es zu schmerzhaften Entzündungen des Gelenks (Arthritis). Mit Fortschreiten der Erkrankung kann der Knorpel des Pferdes die Stöße auf das Gelenk nicht mehr ausreichend absorbieren. Bei voranschreitendem Knorpelabbau kann es geschehen, dass die Knochen aufeinanderstoßen. Das wiederum fördert die Gelenkentzündung, was für das Pferd sehr schmerzhaft sein kann. Entzündungen der Gelenke können, wenn sie Wochen und gar Monate lang anhalten, chronisch werden. In besonders schlimmen Fällen sind Knochenwucherungen im Gelenk eine mögliche Folge, bei der das Gelenk zunehmend versteift.

Symptome von Arthrose beim Pferd

Arthrose tritt nicht plötzlich auf. Vielmehr vollzieht sich die Gelenkerkrankung schleichend über viele Wochen und Monate hinweg. Erste Krankheitszeichen bzw. Symptome, die auf Arthrose hinweisen, sind beispielsweise die Folgenden:

  • Das Pferd bewegt sich ungern.
  • Zu Beginn einer Trainingseinheit ist es steif und muss sich erst einlaufen.
  • Die Bewegungseinschränkungen sind an nassen und nasskalten Tagen sichtbarer als an warmen und trockenen Tagen.

Arthrose geht mit Entzündungsprozessen im betroffenen Gelenk einher. Ein entzündetes Gelenk kannst du unter anderem daran erkennen, dass es warm und geschwollen ist. Außerdem verursacht die Entzündung Schmerzen, die wiederum zu Schonhaltungen und Lahmheiten führen. Auch wälzen sich betroffene Pferde wenig und legen sich nur selten zum Schlafen hin, weil ihnen das Hinlegen und das Aufstehen Probleme bereitet. Betrifft die Arthrose nicht die Gliedmaßen, sondern zum Beispiel die Gelenke der Halswirbelsäule, wird sich dein Pferd ungern biegen und zeigt im Bereich des Halses Bewegungseinschränkungen.

Was sind Ursachen für Arthrose beim Pferd?

Arthrose beim Pferd hat vielfältige Ursachen. Bereits die Aufzucht der Fohlen und Jungpferde hat Auswirkungen auf die Gelenkgesundheit. Hat das Pferd nicht genug Bewegung oder ist der Nährstoffbedarf von Mutterstute und Fohlen nicht ausreichend gedeckt, kann sich dies langfristig auf die Gelenkgesundheit auswirken. Gerade in den ersten Lebensmonaten mit starkem Wachstum, in denen die Weichen der körperlichen Entwicklung gestellt werden, können Defizite anhaltende Folgen haben.

Auch eine Überbelastung bereits ausgewachsener Pferde kann Arthrose zur Folge haben. Auslöser hierfür sind beispielsweise ein zu frühes, ein zu hartes oder schlicht übermäßiges Training. Nach einem aktiven Leben sind Gelenke im Laufe der Jahre oft einfach abgenutzt. Deshalb sind häufig auch ältere Pferde von Arthrose betroffen. Übergewicht kann diesen Prozess beschleunigen. Es gilt: Je mehr Gewicht ein Pferd mit sich herumträgt, desto mehr werden auch die Gelenke belastet. Deshalb können auch jüngere, dafür aber (stark) übergewichtige Pferde mitunter an Arthrose leiden.

Eine verbreitete Ursache sind Schäden verursacht durch physische Einwirkungen von außen. Tritte, Stürze oder Schläge können Sehnen, Bänder und Gelenke beschädigen und in ihrer Funktion beeinträchtigen. Die Therapie sollte sich anschließend danach richten, ob hierbei bleibende Schäden (z. B. am Knorpel) oder vorrübergehende Prellungen entstehen.

Besonders hohe Belastungen führen zu einem vermehrten Verschleiß der Gelenke. (© Kseniya Abramova – stock.adobe.com)
Besonders hohe Belastungen führen zu einem vermehrten Verschleiß der Gelenke. (© Kseniya Abramova – stock.adobe.com)

Was viele Pferdehalter*innen nicht wissen: Auch Fütterungsfehler können die Entwicklung von Arthrose beim Pferd hervorrufen oder begünstigen. Deshalb ist die bedarfsgerechte Versorgung mit Mineralien und Vitaminen besonders wichtig – speziell während der Aufzucht. Gerade Fohlen in der Wachstumsphase besitzen einen ausgesprochen hohen Bedarf. Eine Bedarfsdeckung legt jetzt die Basis für starke Knochen, gesunde Gelenke, Bänder und Sehnen. Zum Erhalt des Knorpelgewebes benötigt das Pferd Nährstoffe wie etwa Zink, Kupfer, Mangan, Biotin.

Weitere Gründe für Knorpel- oder Gelenkbelastungen die in Arthrose münden können, sind:

  • permanente Muskelverspannungen,
  • (regelmäßige) Verletzungen,
  • Fehlstellungen der Gliedmaßen,
  • fehlerhafte Hufbearbeitung und/oder
  • Chips (Osteochondrosisdissecans, OCD).

Spat, Schale, Hufrolle – viele Namen, eine Erkrankung: Arthrose

Arthrose ist ein Sammelbegriff für diverse Gelenkerkrankungen des Pferdes. Potenziell kann die Erkrankung jedes Gelenk treffen. Am häufigsten diagnostiziert wird Arthrose in Sprunggelenk, Karpalgelenk, Fesselgelenk, Hufgelenk und Kronbein. Je nachdem, welches Gelenk betroffen ist, verwenden Expert*innen andere spezifische Begriffe:

  • Arthrose des Sprunggelenks (bzw. die straffen Gelenke des Sprunggelenks) wird bei Pferden als „Spat“ bezeichnet.

  • Arthrose des Huf-, Kron- oder Fesselbeins ist zumeist unter dem Namen „Schale“ bekannt.

  • Ist das Strahlbein des Pferdes von Arthrose betroffen, spricht man üblicherweise von einer „Hufrolle“.

Arthrose beim Pferd: Eine Veterinärin untersucht das Gelenk eines Pferdes (© Terri Cage – stock.adobe.com).
Arthrose beim Pferd: Eine Veterinärin untersucht das Gelenk eines Pferdes (© Terri Cage – stock.adobe.com).

Diagnose von Arthrose beim Pferd

Die Diagnose „Arthrose“ stellt die*der Tierärzt*in. Zunächst werden die Gelenke nach möglichen Schwellungen und auf ihre Beweglichkeit hin untersucht. Ebenso erfolgt eine Lahmheitsuntersuchung. Bleiben Fragen offen, folgen oft weitere Untersuchungen, um die Diagnose zu erhärten oder Krankheiten auszuschließen. Hierzu zählen beispielsweise Röntgen, Ultraschall oder Arthroskopie.

Steht anschließend immer noch keine klare Diagnose, folgt abschließend mitunter eine diagnostische Anästhesie. Um betroffene Bereiche einzugrenzen, werden einzelne Abschnitte des Pferdebeins nacheinander betäubt und einzeln untersucht. So lässt sich der Schmerz- und Problemherd meist klar eingrenzen.

Therapie: Die Behandlung von Arthrose bei Pferden

Auch wenn sich der Knorpel theoretisch regenerieren kann, ist Arthrose beim Pferd in der Regel nicht heilbar. Das gilt vor allen Dingen, wenn die Erkrankung erst in einem fortgeschrittenen Zustand erkannt wird. Und dennoch: Einschläfern ist bei Pferden mit Arthrose nur das allerletzte Mittel. Mit einem angepassten Haltungs-, Fütterungs- und Trainingsmanagement können betroffene Pferde oft lange, gut und schmerzfrei leben.

Die Therapie von Pferden mit Arthrose richtet sich ganz nach dem Krankheitsstadium

In Bezug auf das Training solltest du unbedingt auf ausreichend lange Aufwärmphasen achten. Diese sorgen für eine erhöhte Produktion von Gelenkflüssigkeit und wärmen die Muskeln auf. Ob du ein Pferd mit Arthrose reiten darfst, ist von seinem Zustand abhängig. Ist das Pferd schmerzfrei und lahmt auch nicht im Trab, spricht nichts dagegen. Achte aber auf ein angepasstes Training, das den noch verbliebenen Gelenkknorpel nicht weiter belastet. Empfehlenswert sind zudem weiche Böden, ein stoßdämpfender, orthopädischer Hufbeschlag.

In Akutphasen hat das Pferd meist (starke) Schmerzen. Hier steht die medikamentöse Therapie mit einem Schmerzmittel mit dem Ziel der Schmerzlinderung im Vordergrund. Zum Einsatz kommen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Welches Medikament zum Einsatz kommen sollte, muss die*der Tierärzt*in entscheiden. Je nachdem, wie lang diese Phase und mit ihr die medikamentöse Therapie anhalten, kann es sinnvoll sein, unterstützend auf eine magenschonende Fütterung umzustellen.
Schmerzmittel greift bekanntermaßen die Magenschleimhaut an. Daher sollte man hier noch mehr bei der Fütterung darauf achten über das Fütterungsmanagement den Magen zu schonen (erst Raufutter, dann Kraftfutter). Zusätzlich kann der gezielte Einsatz bestimmter Futter (z. B. deukavallo Leinvital, deukavallo Apfelmash, deukavallo Top Gastro) zusätzlichen Schutz für die Magenschleimhaut bieten.

Arthrose beim Pferd: Welches Futter hilft?

Auch wenn Arthrose nicht heilbar ist, lässt sich der Verlauf mithilfe einer angepassten Fütterung positiv beeinflussen. Verschiedene Futterzusätze unterstützen den Knorpel, können Symptome lindern, die Gelenkgesundheit nachhaltig fördern und so die Abbauprozesse verlangsamen.

Futterzusätze gegen Arthrose beim Pferd: Glykosaminoglykan im Fleisch der Neuseeländischen Grünlippmuschel

Bei Glykosaminoglykan handelt es sich um ein Polysaccarid – ein Vielfachzucker aus der Gruppe der Kohlenhydrate. Glykosaminoglykan wirkt positiv auf die Regeneration von Knorpelgewebe. Eine besonders hohe Konzentration Glykosaminoglykan ist im Fleisch der Neuseeländischen Grünlippmuschel enthalten. Futter, die das Fleisch der Grünlippmuschel enthalten, eignen sich somit zur unterstützenden Versorgung von Pferden, die unter Arthrose leiden. Eine entsprechende Fütterung (z. B. mit deukavallo Gelenk Fit Plus) empfiehlt sich kurweise oder – bei schweren Verläufen – dauerhaft.

Gelatinehydrolysat: Wichtige Zutat im Futter stärkt die Gelenke deines Pferdes

Auch Gelatinehydrolysat unterstützt den Knochen- und Knorpelaufbau im Körper und fördert die Bildung von Gelenkschmiere. Gelatinehydrolysat ist ein besonders gereinigtes, sterilisiertes und konzentriertes Produkt auf Grundlage von Kollagen, einem Eiweiß (Syn. Protein), aus dem sich Sehnen, Bänder, Knochen und eben Knorpel zusammensetzt. Gelatinehydrolysat ist zudem reich an wichtigen Aminosäuren. So hilft es, Arthroseerscheinungen und Gelenkbeschwerden vorzubeugen sowie bestehende Leiden zu lindern. Die regelmäßige Fütterung von Gelatinehydrolysat kann helfen die Gelenkgesundheit von Pferden zu erhalten und Arthrose vorzubeugen. Hierzu eignen sich spezielle Zusatzfutter bzw. Supplements (z. B. deukavallo Gelenk Fit), die der bestehenden Ration aus Heu und Kraftfutter beigemischt werden.

Fazit: Was tun gegen Arthrose beim Pferd?

  • Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Gelenkknorpel zerstört wird und seine Funktion als Stoßdämpfer verliert. Dadurch kommt es zu Entzündungen im Gelenk, die nach und nach den Knorpel zerstören. In der Folge können krankhafte Knochenzubildungen die Beweglichkeit und Funktionalität des Gelenks einschränken.

  • Anzeichen für Arthrose sind unter anderem Bewegungsunlust, langes Einlaufen beim Training, Schonhaltungen und Lahmheiten.

  • Ursachen für Arthrose sind vielfältig. Sie reichen von Fehlern bei der Fohlenaufzucht über Fehlstellung und falsche Hufbearbeitung, Über- und Unterbelastung der Gelenke, Haltungs- und Trainingsdefizite bis hin zu Verletzungen und Alterserscheinungen.

  • Um Arthrose beim Pferd langfristig vorzubeugen, spielt neben dem korrekten Hufbeschlag, einem angepassten Training und ausreichend Bewegung auch eine adäquate Fütterung eine wichtige Rolle. Übergewicht gilt es zu vermeiden, weil übermäßiges Gewicht die Gelenke zusätzlich belastet.

  • Die Gabe von Pferdefuttern, die das Fleisch der Neuseeländischen Grünlippmuschel sowie Gelatinehydrolysat enthalten, kann arthrosebedingte Abbauprozesse in Gelenken verlangsamen, die Bildung von Gelenkflüssigkeit und Knorpelgewebe unterstützen und so helfen, die Lebensqualität der Pferde zu erhalten.

FAQ

Ob ein Pferd mit Arthrose weiter geritten werden kann, sollte die*der Tierärzt*in entscheiden. Ein lahmendes Pferd durchleidet vermutlich einen akuten Arthroseschub und sollte daher unter keinen Umständen geritten werden. Ist die akute Entzündung abgeklungen und das Pferd lahmfrei, kannst du dein Pferd nach Rücksprachen mit der*dem Mediziner*in reiten.

In der Behandlung von Arthrose beim Pferd hat sich neben, einer grundsätzlich ausgewogenen Nährstoffversorgung, vor allem im Bereich der Spurenelemente eine Ergänzung mit speziellen Zusatzfuttern bewährt. Entsprechende Pferdefutter (z. B. deukavallo Gelenk Fit) enthalten beispielsweise Gelatinehydrolysat und das Fleisch der Neuseeländischen Grünlippmuschel sowie Zink und Biotin.

Die Therapie von Arthrose richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Leidet dein Pferd unter Arthrose, sollte eine umfassende Therapie in Abstimmung mit der*dem Tierärzt*in erfolgen. Neben der gezielten Gabe entzündungs- und schmerzstillender Medikamente, gehört auch eine die Gelenkgesundheit fördernde Fütterung (z. B. mit deukavallo Gelenk Fit), eine angepassten Haltung deines Pferdes sowie ein angepasstes Training, um dem weiteren Gelenkverschleiß entgegenzuwirken.

Bei Arthrose handelt es sich um eine fortschreitende, degenerative Gelenkerkrankung. Im fortgeschrittenen Stadium ist Arthrose nicht heilbar. Bei jungen Pferden kann ein leichter Knorpelschaden jedoch ausheilen. Eine Umstellung auf eine angepasste Fütterung kann jedoch helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und Symptome zu lindern.

Das Risiko für Arthrose lässt sich nicht gänzlich ausschließen – dies betrifft insbesondere den angeborenen oder alterungsbedingten Gelenkverschleiß, beeinflusst durch angeborene Exterieurmängel. Eine grundsätzlich bedarfsgerechte Nährstoffversorgung und das zusätzliche Angebot gelenkbeeinflussender Wirkstoffe (z. B. deukavallo Gelenk Fit), ausreichend Bewegung ohne Überbelastung sowie eine gute Hufbearbeitung ist jedoch eine gute Arthrose-Prophylaxe.

Pferde, die an Arthrose leiden, sind in der Regel recht steif. Sie brauchen deshalb etwas Zeit, um sich einzulaufen. Sie zeigen Bewegungseinschränkungen, schonen die betroffenen Gliedmaßen und lahmen. Dabei sind die Symptome oft wetterabhängig: An warmen, trockenen Tagen laufen die Pferde besser als an nassen oder kalten Tagen.

Bildquellen: © Brastock Images – stock.adobe.com / © Kseniya Abramova – stock.adobe.com / © Terri Cage – stock.adobe.com

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