Ausgewachsene Puten während der Wartezeit (© reichdernatur – stock.adobe.com).

Die COVID-19-Pandemie beeinflusst den Alltag und das Arbeiten in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Auch die Geflügelwirtschaft ist hiervon bisweilen stark betroffen. Schlachtereien und fleischverarbeitende Betriebe arbeiten vielerorts nur eingeschränkt. Das beeinflusst auch die Abläufe in der Putenmast. Verzögerungen bei der Abnahme schlachtreifer Tiere sind wirtschaftlich für viele Mäster hochriskant. Spezielle Erhaltungsfutter können helfen, die Versorgung der Tiere zu sichern und die tägliche Zunahme der Schlachtgewichte bis zur finalen Abnahme der Tiere durch den Schlachthof zu minimieren.

Verzögerungen im Ablauf und bei der Abnahme von Schlachttieren stören die eng getakteten Betriebsabläufe auf Geflügelbetrieben. Teilweise werden Landwirt*innen erst kurzfristig – mitunter lediglich 24 Stunden vorab – über Verschiebungen bei der Ausstallungen informiert. Die Tiere verbleiben in der Folge auf Abruf auf den Betrieben. Dieser Umstand birgt ungewollte Herausforderungen: Putenmäster*innen müssen Ein- und Ausstallungstermine neu organisieren. Zugleich fehlt es gegebenenfalls an Futtermitteln zur Versorgung der Tiere, die länger als geplant im Betrieb verbleiben.

Die Gründe für die Verschiebung von Ausstallungen können unterschiedlich sein. Mögliche Ursachen sind beispielsweise krankheits- oder technikbedingte Störungen in Schlachtbetrieben. Auch das Verbringungsverbot im Seuchenfall (z. B. im Zusammenhang mit einem Vogelgrippefall) kann den Transport der Tiere zeitweilig verhindern.

Herausforderungen der „Warte“- oder „Überbrückungsphase“

Die „Warte“- oder „Überbrückungsphase“ wird für Landwirt*innen zu einem schwierigen Spagat. Zum einen müssen sie die Versorgung der schlachtreifen Puten sicherstellen. Zum anderen müssen sie vermeiden, dass die Schlachtgewichte bis zum neuen Ausstallungstermin allzu stark zunehmen. Schließlich hängen die Auszahlungspreise und damit die Wirtschaftlichkeit der Herde an den Schlachtgewichten.

Ein Futter ist nur dann zur Überbrückung der Warte- bzw. Überbrückungszeit geeignet, wenn es den Erhaltungsbedarf der Puten deckt – nicht mehr und nicht weniger. Ein Phase-6-Futter ist hierfür nicht optimal geeignet. Seine Zusammensetzung zielt auf eine Steigerung der Lebendgewichte der Puten. Der hohe Nährstoffgehalt und der höhere Futterpreis macht das Standardfutter für den Einsatz als Erhaltungsfutter wirtschaftlich eher uninteressant.

Erhaltungsfutter: hochspezifische und wirtschaftlich relevante Nischenfutter

Um die Gewichte der Puten in der Überbrückungsphase nicht weiter stark zu erhöhen, bedarf es spezieller Erhaltungsfutter, die sich durch einen angepassten Protein- und Energiegehalt auszeichnen. Auch der Anteil der enthaltenen Aminosäuren und Mineralstoffe unterscheidet sich von den üblichen Standardfuttern. Die Rezeptur der Erhaltungsfutter unserer Marken deuka und Club ist auf die besonderen Anforderungen der Erhaltungsfütterung zugeschnitten:

  • Der Anteil einzelner Getreidesorten und -nebenprodukten ist im Vergleich zum Standardfutter verschoben.
  • Der Gehalt an Sojaprodukten sowie Fetten und Ölen ist reduziert.
  • Die Menge an Aminosäuren und Mineralstoffen ist bedarfsgerecht und ausgewogen.

In der Folge erhält man Futter mit einer niedrigeren Nährstoffdichte, wie sie dafür benötigt werden, die Zunahme der Putengewichte in dieser Phase zu minimieren. Durch diese Zusammensetzung des Alleinfutters ist es den Landwirt*innen möglich, die Tiere optimal und bedarfsgerecht zu versorgen. Entsprechende Erhaltungsfutter von deuka oder Club sind deutschlandweit erhältlich.

Vorbesprechung ist besser als Nachbestellung

Gerade Situationen wie die aktuelle Corona-Pandemie zeigen, dass sich Verschiebungen von Ausstallungsterminen mitunter spontan und unangekündigt ergeben. Die Folge: Hektik, Stress und die Gefahr einer Unter- oder Überversorgung der Tiere. Um solche Szenarien zu vermeiden, raten wir Putenmäster*innen zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme mit ihrer*m zuständigen Außendienstmitarbeiter*in oder ihrem zuständigen Verkaufsbüro. Gemeinsam können dann mögliche Szenarien besprochen und der Fütterungsbedarf der Tiere besprochen werden. So können wir zeitnah die Lieferung geeigneter Erhaltungsfutter einplanen und auch kurzfristige Bestellungen und Auslieferungen organisieren.

Fazit

  • Ausstallungstermine können sich mitunter spontan verschieben.
  • Eine Fortführung der Putenfütterung mit Standardfuttern während der Warte- bzw. Überbrückungszeit ist aufgrund des hohen Nährstoffgehalts und des höheren Futterpreises wirtschaftlich eher uninteressant.
  • Landwirt*innen sollten zur Versorgung der Tiere in dieser Phase gesonderte Erhaltungsfutter verwenden. Diese zeichnen sich durch eine spezielle Rezeptur mit einem angepassten Protein- und Energiegehalt aus. Dies reduziert zugleich Futterkosten.
  • Erhaltungsfutter unserer Marken deuka oder Club sind bundesweit erhältlich.
  • Landwirt*innen sollten sich zum Thema Erhaltungsfütterung frühzeitig mit Ihrer*m zuständigen Außendienstmitarbeiter*in besprechen.

Bildquelle (Top-Slider): © reichdernatur – stock.adobe.com

Ansprechpartner

Dr. Lukas Fehse

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Produktmanager Geflügel

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