Legehennen für den Mobilstall sollte eine Mehlform besitzen (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Landwirt mit frischen Eiern aus seiner mobilen Geflügelhaltung (© Deutsche Tiernahrung Cremer).

Für das Gesamtkonzept der mobilen Geflügelhaltung ist die richtige Fütterung von entscheidender Bedeutung. Hierbei geht es in erster Linie um die Qualität und Inhaltsstoffe des Futters. Aber auch die Fütterungszeiten, die Struktur des Futters und letztlich die richtige Fütterungsstrategie sind für eine erfolgreiche Mobilstallhaltung wichtig. In folgendem Artikel erfährst Du alles Wissenswerte zur optimalen Fütterung und dem Futtermanagement in Ihrem mobilen Hühnerstall.

Futtermanagement in der Eingewöhnungsphase der Hühner an den Mobilstall

Die Eingewöhnungsphase stellt die Weichen für eine erfolgreiche Legeperiode. Fehler in Fütterung und Management können lange nachwirken. Bei der Einstallung sollte deshalb direkt frisches Futter und Wasser bereitstehen. Hängen Sie Futtertröge in den ersten Tagen niedriger auf, um sicherzustellen, dass die Junghennen das Futter umgehend finden. Um den Tieren parallel zur Einstallung eine stressreiche Futterumstellung zu ersparen, verfüttern Sie zunächst ausschließlich Junghennenfutter – idealerweise ohne Kokzidiostatikum, da der Kokzidiostatikaeinsatz nur bis zur 16. Lebenswoche erlaubt ist.

Zudem sollten Besitzer*innen mobiler Hühnerställe einen Wechsel der Futterart in den ersten Wochen vermeiden. Da Aufzuchtbetriebe meist Futter in Mehlform füttern, sollten das Junghennenfutter in der Eingewöhnungsphase dieselbe Struktur besitzen. So kann sich die Junghenne optimal an die neue Haltungsumgebung gewöhnen und alle Funktionsbereiche kennenlernen, ohne sich zeitgleich an eine abweichende Futterstruktur gewöhnen zu müssen.

  • Mehr zum richtigen Management in der Eingewöhnungsphase erfahren Sie im zweiten Teil "Management" unserer Serie „Mein mobiler Hühnerstall“.
Landwirt auf Grünland zusammen mit seiner Mobilstallherde (© Deutsche Tiernahrung Cremer).

Fütterungszeiten: In der Mobilstallhaltung besonders wichtig

Die Hühner in der mobilen Geflügelhaltung nehmen den Auslauf deutlich stärker an als Legehennen in der konventionellen Freilaufhaltung. So verbringt mitunter die gesamte Herde ihre Zeit im Freien. Auch zeitlich nutzen die Tiere den Auslauf intensiver: Nicht selten verbringen die Tiere den kompletten Tag unter freiem Himmel.

Währenddessen nehmen die Hühner kein nährstoffreiches Alleinfutter auf. Stattdessen picken sie vor allem Gras. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Legehennen bereits in den Morgenstunden und bis nach der Eiablage knapp 60-70 % der Tagesmenge an Futter aufgenommen haben und erst dann in den Auslauf gelangen. Bei mobilen Geflügelställen mit automatischer Fütterung sollte die Futterkette bereits während der Morgendämmerung das erste Mal laufen. Stellen Sie die Geschwindigkeit und die Laufzeit so ein, dass die Tiere bei Tagesanbruch volle Tröge vorfinden. Bei Mobilställen mit Rundtrögen besteht die Möglichkeit, die Tröge in den Abendstunden zu befüllen, damit die Hühner am nächsten Morgen direkt mit der Futteraufnahme beginnen können.

Eine zweite Fütterung kann dann im Zeitabstand von ca. drei Stunden erfolgen, spätestens jedoch eine Stunde bevor die Klappen aufgehen. Ein zusätzliches Laufen der Futterkette kurz nach der ersten Fütterung ist ebenfalls sinnvoll: Diese „Blockfütterung“ stellt eine ausreichende Futteraufnahme der rangniederen Tiere sicher.

Es ist wichtig, die Fütterungszeiten so zu wählen, dass die Hühner nicht während der Eiablage aus den Nestern herausgelockt werden. Dies kann das Verlegen von Eiern begünstigen. Bedenken Sie diese Thematik bereits in der Eingewöhnungsphase der Junghennen.

Fütterungsstrategien für mobile Hühnerställe

Eine optimale Fütterungsstrategie für den Mobilstall sichert eine bedarfsgerechte Versorgung der Legehennen vom Tag der Einstallung an. Der konkrete Bedarf variiert je nach Alter und Leistung der Hühner. Dies sollte sich auch in der Fütterung widerspiegeln:

Ziel der Junghennenfütterung ist die Förderung einer guten Konstitution. Für Junghennen unter 18 Wochen eignet sich daher ein Junghennenfutter ohne Kokzidiostatikum (z. B. deuka all-mash R ohne Cocc.). Mit der Fütterung eines Junghennenfutters während der Eingewöhnungsphase vermeiden Sie zugleich eine unnötige – und für die Tiere mitunter stressreiche – Futterumstellung. Um einen guten Überblick über die Gewichtsentwicklung zu erhalten, kontrollieren Sie regelmäßig das Lebendgewicht der jungen Hennen. Ein zu früher Legebeginn – induziert durch ein nährstoffreiches Legehennenfutter – vermindert das Wachstum der Junghennen. Dies gilt es zu vermeiden, da sich die fehlende Körpermasse gerade im Alter negativ auf die Eizahl auswirkt. Damit investieren Sie langfristig in Ihre Herde.

Ab ca. der 20. Lebenswoche sollte die Fütterung mit einem Legehennenfutter beginnen. Um keinen Stress durch einen zu starken Futterwechsel zu erzeugen, vermischen Sie das kokzidiostatikumfreie Junghennenfutter zunächst 1:1 mit dem Legehennenfutter. Das Verschneiden ermöglicht den jungen Hühnern sich an den hohen Calciumgehalt zu gewöhnen, wie er in Legehennenfuttern (z. B. deuka NG Mobilstallfutter) notwendig ist. Überspringt man diese Verschnittphase und verfüttert das Legehennenfutter direkt, droht auf Grund der höheren Calciummenge eine Reduzierung der Futteraufnahme. Dies kann den Legebeginn verzögern. Meist ist es ausreichend, wenn Sie insgesamt ca. 500 g je Tier von dieser verschnittenen Mischung füttern. Selbst wenn die Hennen bereits mit dem Legen beginnen, können Sie die Mischung aufbrauchen. Füttern Sie anschließend mit Legehennenfutter.

Achten Sie darauf, dass die Tiere die Tröge wöchentlich (besser sogar täglich) mindestens einmal vollständig leerfressen. Damit wirken Sie selektivem Fressen entgegen und garantieren, dass die Hühner auch alle Feinanteile des Futters aufnehmen. So sichern Sie eine vollwertige Nährstoffaufnahme.

Mit fortschreitendem Alter können Legehennen Calcium immer schlechter verdauen. Es ist daher von Vorteil im letzten Drittel der Legeperiode zusätzlich zum Futter groben Futterkalk oder Muschelschalen anzubieten. So bleibt eine gute Schalenqualität länger erhalten.

Sackware oder lose Ware – wann, wie füttern?

Mehr hierzu erfahren Sie im ersten Teil unserer Serie zum Mobilstall.

deuka NG Mobilstallfutter ist unser erstes spezielle Legehennenfutter für den Mobilstall (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

Optimale Eigenschaften eines Futters für den Mobilstall

Hühner in der mobilen Geflügelhaltung benötigen ein besonders nährstoffreiches Futter. Der Grund: Die Hennen verbringen einen Großteil des Tages außerhalb des Mobilstalls. Die Hauptfütterung, die die Versorgung der Tiere über den Tag hinweg sichert, muss deshalb vor dem Herauslassen ins Freie erfolgen. Hier bietet sich die Fütterung mit einem Mobilstallfutter an, das 11,6 Megajoule (MJ)/Kilogramm (kg) Energie und einen Proteingehalt von ca. 17,5 % besitzt. Solche Mobilstallfutter (z. B. deuka NG Mobilstallfutter) sind so ausgerichtet, dass eine Futtersorte die gesamte Legephase hindurch verfüttert werden kann und die Versorgung der Tiere sichert.

Neben den im Futter enthaltenen Nährstoffen, spielt auch die Struktur des Futters eine große Rolle. Aus verdauungsphysiologischer Sicht sind Mehlfutter vorteilhaft. Achten Sie darauf, dass die Struktur des Futters stets homogen und weder zu grob noch zu fein ist. Die Homogenität vermindert selektives Fressen. Auf Grund der Beschaffenheit der Rohstoffe (z. B. Weizen oder Mais) oder Inhaltstoffe (Mineralstoffe und Vitamine) in Legehennenfuttern, sind Feinanteile nicht vollständig zu vermeiden.

Fazit

  • Die ersten Wochen sind besonders wichtig für die Eingewöhnung der Junghennen an den Mobilstall. In dieser Zeit gewöhnen Sie die Tiere an das Leben im Stall, die Fütterungszeiten und beginnen mit der Eiablage.
  • Vermeiden Sie abrupte Futterwechsel. Füttern Sie bei der Einstallung zunächst ein Junghennenfutter ohne Kokzidiostatikum (z. B. deuka all-mash R ohne Cocc.).
  • Füttern Sie ab der 19. Lebenswoche dann ein Legehennenfutter (z. B. deuka NG Mobilstallfutter) mit hoher Nährstoffdichte, ausreichend Calcium, Energie (11,6 MJ/kg) sowie einen hohen Proteingehalt (17,5 %).
  • Achten Sie beim Futterwechsel zwischen der 18. und 19. Lebenswoche auf einen Verschnitt beider Futter.
  • Die Struktur des Mehlfutters ist idealerweise homogen und weder zu grob noch zu fein.
  • Das Fütterungsmanagement ist wichtig. So sollten die Tiere bereits vor dem Gang ins Freie Futter in der Kette bzw. den Trögen vorfinden. Der Trog sollte täglich bis wöchentlich vollständig gefressen werden.

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Ansprechpartner

Dr. Lukas Fehse

Dr. Lukas Fehse

Produktmanager Geflügel

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