Eine Verstopfungskolik trifft Pferde oft völlig überraschend. Was meist mit Unwohlsein beginnt, kann plötzlich in einen lebensbedrohlichen Zustand umschlagen. Pferdehalter*innen sollten erste Anzeichen ernst nehmen und rasch handeln, um Schlimmeres zu verhindern. Ist die akute Phase überstanden, unterstützt eine hochverdauliche Fütterung, welche die Verdauung in Gang hält und verloren gegangene Energiedepots auffüllt, bei der Regeneration. Auch Rationsbestandteile, die die tägliche Wasseraufnahme unterstützen, sind jetzt sinnvoll. Wie man bei einer Verstopfungskolik richtig handelt, zeigt sich vorbildlich am Beispiel von Welfe – der betagten Warmblutstute von Angela Romberg.

Als Angela Romberg Welfe übernahm, war die Warmblutstute im besten Alter. Mit 13 Jahren stand sie in der Blüte ihres Lebens. Die stolze Pferdedame war mit knapp 1,60 Meter Stockmaß nicht die Größte – dafür top fit, energiegeladen und temperamentvoll. Die robuste und aktive Stute ging mit ihrer Halterin in den kommenden Jahren durch dick und dünn. Beide bereisten das Elsass, den Süden Frankreichs und gestalteten ihr Leben aktiv. 22 Jahre ist das her.

Herausforderung: Verstopfungskoliken beim Pferd kommen meist unverhofft

Für gewöhnlich werden Warmblutrassen wie Hannoveraner, Trakehner oder Oldenburger 20 – 25 Jahre alt, doch nicht so Welfe. Viel Liebe, regelmäßige Ausritte und gutes Futter hielten die Stute bis ins hohe von 35 Jahren gesund und vital. Doch das es einmal so kommen sollte, war nicht immer klar. Im März 2020 beobachtete Frau Romberg etwas Besorgniserregendes: Welfe fraß und trank plötzlich nicht mehr. Nach bangem Warten und der obligatorischen Untersuchung beim Tierarzt stand schließlich fest: Verstopfungskolik!

Auch im hohem Alter noch energiegeladen und aktiv: Warmblutstute Welfe war dank optimaler Fütterung top fit (© privat).
Auch im hohem Alter noch energiegeladen und aktiv: Warmblutstute Welfe war dank optimaler Fütterung top fit (© privat).

Hintergrund: Was ist eine Verstopfungskolik beim Pferd?

Koliken zählen zu den gefürchteten Leiden des Pferdes. Dabei beschreibt der Begriff „Kolik“ weniger eine konkrete Krankheit als vielmehr einen Komplex unterschiedlicher Symptome. Ihnen allen gemein sind Schmerzen in Brust und Bauchraum der Pferde. Je nach Ursache und Ausprägung unterscheidet man zwischen Krampfkolik, Gaskolik, Sandkolik oder eben Verstopfungskolik. Allerdings nimmt das Leiden oft einen lebensbedrohlichen Verlauf, nachdem es scheinbar harmlos mit simplem Unwohlsein beginnt.

Symptome einer Verstopfungskolik beim Pferd

Eine Verstopfungskolik äußert sich meist durch Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder dem Ausbleiben des Stuhlgangs. Betroffene Pferde atmen schneller, wenden sich ihrem Bauch zu und legen sich öfter hin. Jetzt ist schnelle Hilfe durch eine*n Tiermediziner*in gefragt.

Ursachen einer Verstopfungskolik beim Pferd

Verursacht wird eine Verstopfungskolik beim Pferd meist durch eine ungeeignete Fütterung oder einer zu geringen Wasseraufnahme, die zu einer Verklumpung des Speisebreies führt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn sich das Pferd ausschließlich von Stroh ernährt, zu kurz gehäckseltes Gras frisst, oder zu wenig säuft. Diese Form der Verstopfungskolik wird auch als Obstipation bezeichnet. Noch seltener als die Obstipation ist die Obturation. Hierbei handelt es sich um eine Verstopfung, verursacht durch Aufnahme eines Fremdkörpers (z. B. Steine).

Verstopfungskolik beim Pferd: Was tun? Fütterung anpassen!

Deuten die Symptome auf eine Verstopfungskolik, müssen Pferdehalte*innen rasch und richtig reagieren – schließlich verläuft die Erkrankung mitunter lebensbedrohlich. Der Austausch mit der*dem Tiermediziner*in ist daher jetzt das Wichtigste. In der akuten Phase helfen – je nachdem, wo die Obstipation sitzt und wie lange diese bereits vorliegt – krampflösende Medikamente, Flüssigkeitslieferende Infusionen oder Paraffinöl über eine Nasen-Schlund-Sonde. Je nach Schweregrad ist eine Operation mitunter der letzte Ausweg, das Pferd zu retten. Der Grund hierfür: Das Pferd kann den verhärteten Nahrungsbrei meist nicht mehr allein ausscheiden.

Eine Verstopfungskolik geht an die Substanz. Ist die akute Episode überstanden gilt es daher vor allem, Pferde wieder aufzupäppeln und verlorene Kraft zurückzugeben. Dies gelingt mit einer angepassten, maßgeschneiderten Versorgung:

Wasser in ausreichender Menge unterstützt eine reibungslose Verdauung des Pferdes. Das kühle Nass hilft, den festen Futterbrei aufzuweichen und erleichtert den Weitertransport sowie das Ausscheiden des harten Nahrungsbreis.

Doch aufgepasst: Die konkrete Wasseraufnahme aus Selbsttränken ist nur schwer zu kontrollieren. Daher solltest du während der Regenerationsphase zusätzlich lauwarmes Wasser portionsweise in Eimern anbieten. Das erleichtert den Überblick und sichert eine ausreichende Wasseraufnahme. 30 – 40 Liter: Das ist die Wassermenge, die ausgewachsenen Pferde (Großpferde) bei leichter Arbeit täglich saufen sollte.

Hartstängeliges Futter und Verstopfung? Das geht nicht zusammen! Stroh gehört daher nicht auf den Speiseplan eines Pferdes nach überstandener Verstopfungskolik. Stattdessen solltest du zu alternativen Einstreuvarianten wie Spänen oder Leineinstreu wechseln.

Das A und O ist eine Versorgung mit qualitativ hochwertigem Heu in ausreichender Menge (mind. 1,5 kg / 100 kg Körpergewicht und Tag). Die langstänglige Faser des Wiesenheus beschäftigt Pferde durch intensives Kauen. Zugleich bildet es die Basis einer gut funktionierenden Verdauung. Die zusätzliche Gabe von Heucobs kann die Heufütterung sinnvoll ergänzen. So lässt sich der Rohfasergehalt in der Ration weiter steigern. Aufgeweicht bieten Heucobs zudem eine zusätzliche Flüssigkeitsquelle – in der Regenerationsphase einer Verstopfungskolik eine hervorragende Möglichkeit, dem Pferd zusätzlich Wasser anzubieten.

Eine Verstopfungskolik geht an die Substanz. Durch Schmerzen, Stress und eine reduzierte Futteraufnahme bauen unter Koliken leidende Pferde mitunter rasch an Körpermasse ab. So verlieren sie an Kraft, Elan und Energie. Ist die Kolik überwunden und die Kraftfutteraufnahme gesteigert, macht es Sinn, die Ration mit speziellen Aufbaufuttern zu ergänzen. Sie helfen, die Energiespeicher wieder neu zu füllen.

Lösung: Nach der Verstopfungskolik kam Welfe mit der richtigen Fütterung zurück ins Leben

Angela Romberg reagiert zügig und vorbildlich auf Welfes Verstopfungskolik. Nach der akuten Intervention des Tierarztes galt es, einen Rückfall zu verhindern. Frau Romberg ergänzte Welfes Fütterung mit deukavallo Heucobs. Eingeweicht in reichlich Flüssigkeit, unterstützte es die so dringend benötigte Wasseraufnahme. Der Heuergänzer aus getrocknetem Wiesengras ist reich an pflanzlichen Fasern, die bei Wasserkontakt quellen und so Flüssigkeit binden.

Durch Verstopfungskolik hatte Welfe stark an Substanz verloren und zeigte sich sichtlich abgemagert. Um Welfe Kraft zurückzugeben, stellte Frau Romberg die Ration ihrer Stute auf ein spezielles Aufbaufutter um. deukavallo Top InForm ist ein hochverdauliches Spezialfutter bei erhöhtem Energie- und Proteinbedarf. Das Pferdefutter ist optimal geeignet zur Fütterung und Versorgung schwerfuttriger, untergewichtiger und älterer Pferde. Es liefert optimal nutzbare Energie und wertvolle Proteinbausteine, um verlorengegangen Körpermasse wieder aufzubauen. So war bei Welfe bereits nach wenigen Woche das Gröbste überstanden.

Der Tierarzt konnte es gar nicht glauben: Bereits kurze Zeit nach der Futterumstellung, galoppierte Welfe fröhlich wiehernd auf der Weide. Sie hatte sich prächtig erholt und auch das Fell war nach dem Fellwechsel – der so schnell und problemlos verlief wie nie zuvor – schöner als je zuvor.

Angela Romberg
Schnell wieder fit nach der Verstopfungskolik dank optimaler Fütterung: mit deukavallo gelangte Welfe schnell wieder zu Kräften (© privat).
Schnell wieder fit nach der Verstopfungskolik dank optimaler Fütterung: mit deukavallo gelangte Welfe schnell wieder zu Kräften (© privat).

Ausblick: Einer Verstopfungskolik beim Pferd vorbeugen – Prophylaxe ist das A und O

Eine Verstopfungskolik kann durch falsche Fütterung oder Aufnahme unverdaulicher Fremdkörper entstehen. Was ein Pferd frisst, lässt sich nicht rund um die Uhr kontrollieren. Doch mit der richtigen Fütterung kannst du einer Verstopfungskolik grundsätzlich vorbeugen. Diese Tipps können dabei helfen:

  • Achte auf die Futterqualität: Grundlage hierfür bildet Grundfutter (Stroh und Heu) von hoher Qualität – vergorene Rationsbestandteile wie Heulage oder Silagen können zu Problemen führen.
  • Eine ausreichende Versorgung mit Heu verhindert die Aufnahme hoher Mengen an Stroh aus der Einstreu. Achte darauf, dass die Fresspausen möglichst kurz sind und dauerhaft frisches Heu in der Raufe zur Verfügung steht.
  • Dein Pferd sollte sein Kraftfutter (Pellets, Müsli) erst nach der Heuration erhalten. Das verbessert dessen Verdauung.
  • Enthält deine Futterration Getreide, verfüttere dieses – wenn möglich – in aufgeschlossener und somit leichtverdaulicher Form. Entsprechende Pferdefutter enthalten hydrothermisch aufgeschlossene und daher besonders bekömmliche Bestandteile. Dein Pferd sollte viele kleine, statt wenige große Portionen fressen. Zu große Futtermengen können leichter verklumpen.

Was das Futter meiner Welfe angeht, bin ich besonders pingelig. Ich achte sehr auf die Qualität aller Zutaten und stelle die Ration nicht leichtfertig um. Seit ich deukavallo füttere bin ich mit der Fütterung meiner Stute überaus zufrieden.

Angeal Romberg

Bildquellen: © privat

Ansprechpartner

Tobias Bischoff

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Leiter Marketing+Kommunikation

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