Eine artgerechte Fütterung ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Katzen. Doch wie oft sollte eine Katze am Tag gefüttert werden, und wie lässt sich ihr natürlicher Futterrhythmus in den Alltag integrieren? Dieser Ratgeber gibt dir wertvolle Tipps zur richtigen Fütterungsfrequenz, Futterart und Futtermenge – angepasst an verschiedene Lebensphasen und Bedürfnisse deiner Katze. Erfahre, wie du den natürlichen Instinkten deiner Katze gerecht wirst und sie optimal versorgst, ob als Freigänger, Wohnungskatze oder mit besonderen gesundheitlichen Anforderungen.
Wie oft fressen Katzen in der Natur?
Um die Anforderungen von Hauskatzen besser einschätzen zu können, lohnt ein Blick zu ihren wildlebenden Verwandten: Großkatzen wie Löwe und Tiger schlagen große Beutetiere und können von einer Portion ohne weiteres einen ganzen oder auch mehrere Tage zehren. Bei kleinen Wildkatzen, Streunern oder Bauernhofkatzen sieht dies bereits etwas anders aus: Zum einen besitzen sie einen kleineren Magen zum anderen sind aber auch ihre Beutetiere um ein Vielfaches kleiner. Das liegt daran, dass sie als Einzeljäger unterwegs sind und nicht in Gruppen große Tiere erlegen. Um ihren täglichen Bedarf an Nahrung zu decken, müssen sie deshalb regelmäßig wieder auf die Jagd zu gehen. So können aktive Freigänger auf zehn und mehr Mahlzeiten pro Tag kommen.
Nicht nur der Hunger bestimmt die Anzahl der Beutetiere
In der Natur weiß ein Raubtier selten, wann sich die nächste Gelegenheit für eine Beute ergibt. Der Instinkt sagt ihm jedoch, dass es jede Möglichkeit nutzen sollte. Katzen jagen deshalb mitunter auch, wenn sie gar nicht hungrig sind. In der Folge spielen Katzen, dann schlicht mit ihrer Beute, ohne sie zu verzehren.
Wie oft sollten Katzen gefüttert werden?
Abzuraten ist von einer einmaligen Fütterung pro Tag. Das widerspricht dem natürlichen Bedürfnis nach mehreren Häppchen. Auch ist der Verdauungstrakt der Katze auf kleinere Portionen ausgerichtet. Eine mehrmalige Fütterung pro Tag kann aber bei Katzen ohne Freigang im normalen Alltag eine Herausforderung sein.
Unsere Tipps zur Katzenfütterung:
- Etabliere zwei bis drei feste Fütterungszeiten pro Tag
- Füttere zu diesen Zeiten jeweils eine kleine Portion Nassfutter
- Biete zusätzlich eine kleine Menge Trockenfutter zur freien Aufnahme an
- Alternativ kanns du etwas Trockenfutter in geeignetem Katzenspielzeug verstecken. Das sorgt zusätzlich für Beschäftigung und Abwechslung im Katzenalltag.
- Gehört deine Katze eher zu den langsamen Fressern oder frisst sie nur kleine Portionen über den Tag verteilt? Dann ist die kombinierte Fütterung von Nassfutter und Trockenfutter optimal.
Wie lange kann eine Katze ohne Futter auskommen?
Theoretisch kann eine Katze bis zu vier Wochen ohne Futter überleben. Allerdings kann in solchen Fällen zu Organschäden kommen. Für die physiologische Funktionsfähigkeit der inneren Organe ist eine regelmäße Nahrungszufuhr notwendig. Deshalb darf eine Katze selbst über ein Wochenende nicht ohne Futter bleiben. Für reine Wohnungskatzen, die regelmäßig längere Zeit allein sein müssen, sind Futterautomaten eine gute Lösung. Per Zeitschaltuhr kann man einstellen, wann eine bestimmte Menge Katzenfutter freigegeben wird. Auch Trinkbrunnen für Katzen sind eine sinnvolle Maßnahme und können helfen, die Versorgung sicherzustellen.
Freigängerkatzen – wie oft sollte ich sie füttern?
Die Fütterung von Freigängerkatzen kann deutlich voneinander abweichen. Während manche Katzen nur ein paar Runden durch den Garten drehen, durchforsten andere ein riesiges Revier und haben daher einen höheren Energieverbrauch. Manche von ihnen sind ganz und gar nicht auf Beute aus. Andere wiederum decken über Mäuse und Co. einen Großteil ihres Nahrungsbedarfs. Entsprechend unterschiedlich sind die Nahrungsansprüche nach der Rückkehr ins kuschelige Heim.
Manchen Freigängerkatzen genügt ein Schälchen Trockenfutter, aus dem sie hin und wieder naschen. Andere wiederum benötigen durch den hohen Energieverbrauch beim Freigang größere Futtermengen als Wohnungskatzen.
Hier hilft eine Faustregel zur Einschätzung der passenden Futtermenge: Behalte die körperliche Kondition deiner Katze im Blick. Am besten wiegst du deine Katze regelmäßig, um Futtermenge und die Anzahl der Mahlzeiten frühzeitige anzupassen.
Wie oft muss eine Katze mit Nierenproblemen gefüttert werden?
Katzen mit Nierenproblemen haben oft weniger Appetit. Wenn zusätzlich auf ein eiweiß- und phosphatreduziertes Futter (z. B. FLORIE Urinary) umgestellt wird, kann es eine größere Herausforderung sein, die Katze zur ausreichenden Futteraufnahme zu motivieren. In diesen Fällen sollte man mehrfach am Tag ein Futterschälchen anbieten und für die Futterumstellung ausreichend Zeit einplanen. Mindestens drei Wochen sind hierfür optimal. Das neue Futter ersetzt in dieser Zeit sukzessive das alte Futter. Durch leichtes Erwärmen des Futters oder Ergänzung schmackhafter Zusätze wie Thunfischsaft, kann man die Akzeptanz bei der Katze verbessern.
Wie oft sollte ich Kitten füttern?
Kitten haben einen extrem kleinen Magen. Zugleich besitzen sie aufgrund ihres Wachstums und ausgelassenen Spiels einen hohen Energiebedarf. Sie benötigen daher in ihren ersten Lebensmonaten fünf bis sechs Mahlzeiten pro Tag. Mithilfe spezieller Kittenfutter (z. B. FLORIE Kitten) lässt sich der besondere Bedarf kleiner Kätzchen optimal decken. Im Laufe ihres ersten Lebensjahres kannst du die Anzahl zunehmend auf die übliche Anzahl von zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag reduzieren.
Welche Futtermenge benötigt eine Katze pro Tag?
Wie oft und wie viel Futter eine Katze braucht, hängt von mehreren Faktoren ab:
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Kitten haben einen hohen Energiebedarf und benötigen daher mindestens fünfmal pro Tag Futter. Bei erwachsenen Katzen kannst du die Anzahl auf zwei bis drei Fütterungen reduzieren, bei Senioren können Erkrankungen es notwendig machen, die Fütterungsintervalle wieder zu verkürzen.
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Eine zierliche Katze mit zwei bis drei Kilogramm Gewicht benötigt deutlich weniger Futter als beispielsweise eine Norwegische Waldkatze mit sieben bis acht Kilogramm Gewicht.
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Trockenfutter ist aufgrund der geringen Menge an Feuchtigkeit wesentlich nährstoffkonzentrierter und energiehaltiger als Nassfutter. Im direkten Vergleich benötigen Katzen deshalb eine geringere Menge an Trockenfutter im Vergleich zu Nassfutter.
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Von einem hochwertigen energie- und proteinreicherem Katzenfutter genügt in der Regel eine kleinere Menge, um den Nährstoffbedarf der Katze zu decken. Im Gegensatz dazu ist bei einem energieärmeren Futter oft eine größere Menge erforderlich, um dieselbe Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
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Wohnungskatzen sind normalerweise deutlich weniger aktiv als Freigängerkatzen. Sie verbrauchen deshalb weniger Energie und benötigen eine geringere Futtermenge. Die benötigte Futtermenge ist aber zusätzlich davon abhängig, ob und wieviel Beute sie unterwegs machen.
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Kastrierte Katzen haben oft mehr Appetit, sind jedoch tendenziell weniger agil, weshalb ihr Energiebedarf deutlich sinkt. Daher ist es in den meisten Fällen empfehlenswert, die übliche Ration um 10 bis 20 Prozent zu reduzieren.
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In dieser Zeit ist der Energiebedarf enorm hoch. Daher sollte der Katze rund um die Uhr Futter zur Verfügung stehen, damit sie jederzeit ein Häppchen zu sich nehmen kann.
Eine Katze richtig füttern – wie geht das?
Man kann Katzen auf unterschiedliche Weise füttern. Je nachdem, wofür du dich entscheidest, variiert auch die Anzahl der Mahlzeiten. Die beiden verbreitetsten Fütterungsarten sind die restriktive und die sog. „Ad libitum“-Fütterung – oder eine Kombination aus beiden.
Der Begriff „Ad libitum“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „nach Belieben“. In Bezug auf die Fütterung deiner Katze bedeutet das, dass sie so oft und so viel fressen darf, wie sie mag. Ihr Napf ist mehr oder weniger rund um die Uhr gefüllt. Das funktioniert allerdings nur mit Trockenfutter. Nassfutter, das nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gefressen wird, verdirbt und ist für die Katze unattraktiv.
Ein Nachteil diese Fütterungsweise ist, dass nicht alle Katzen genau wissen, wann es für sie genug ist. Vor allem kastrierte Katzen neigen dazu, aufgrund ihres erhöhten Appetits, zu viel zu fressen. Das kann schnell zu Übergewicht führen, worunter laut Aussage von Tierärztinnen und Tierärzten, beinahe die Hälfte aller Katzen leidet. Diese Form der Fütterung ist daher nur für Katzen mit einem hohen Energieverbrauch sinnvoll (z. B. Kitten, trächtige und säugende Katzen, sehr aktive oder zu dünne Katzen). Die körperliche Verfassung sollte man daher stets im Blick behalten. Idealerweise sollte man die Rippen der Katze spüren können, aber nicht sehen.
Die meisten Katzeneltern entscheiden sich für eine definierte Futtermenge, die dem Tier für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung steht. Diese Form der Fütterung ermöglicht eine bessere Gewichtskontrolle. Die zugeteilte Futtermenge solltest du möglichst auf mehrere Mahlzeiten pro Tag verteilen. Es wäre zwar möglich, der Katze morgens ein Schälchen mit Trockenfutter hinzustellen, die für den ganzen Tag reicht, gefräßige Tiere könnten jedoch alles auf einmal vertilgen und hätten dann bis zum nächsten Tag nichts mehr zu Fressen. So eine lange Fresspause macht nicht nur die Katze unzufrieden, sondern kann auch zu Verdauungsproblemen führen, vor allem wenn der Magen zuvor mit einer zu großen Futtermenge beansprucht wurde.
Der große Vorteil einer restriktiven Fütterung mit mehreren Mahlzeiten ist, dass die Futterration exakt auf die individuellen Bedürfnisse einer Katze abgestimmt werden kann. Außerdem stärkt mehrfaches Füttern die Bindung zwischen Besitzer und Tier, was insbesondere im Umgang mit scheuen Katzen hilft.
Eine kombinierte Fütterung beinhaltet üblicherweise sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter. Es findet also eine Mischfütterung statt, die jedoch nicht zwingend restriktiv sein muss. Die Katze bekommt zum Beispiel morgens und/oder abends eine definierte Menge Nassfutter und kann sich über den Tag hinweg an einem mit Trockenfutter gefüllten Schälchen bedienen. Aufgrund der Nassfuttergabe nimmt die Katze bereits vermehrt Flüssigkeit- auf und trinkt dann gegebenenfalls weniger. Dennoch ist es wichtig, dass immer frisches Wasser zur Verfügung gestellt wird. Um eine Überfütterung zu vermeiden, müssen bei der Mischfütterung die Mengen aus der jeweiligen Fütterungsempfehlung reduziert werden.
Vorgehensweise bei der Mischfütterung:
- Nehmen wir an, du möchtest Nassfutter und Trockenfutter zu gleichen Anteilen füttern, dann achte auf die Fütterungsempfehlungen der beiden Futtersorten und halbiere den Wert.
- Füttere – auf zwei Mahlzeiten verteilt – 50 Prozent der auf der Verpackung empfohlenen Nassfuttermenge.
- Die tägliche Trockenfuttergabe reduzierst du ebenfalls um 50 Prozent der auf der Verpackung angegebenen Fütterungsempfehlung. Da Trockenfutter deutlich konzentrierter ist, als Nassfutter fällt diese Menge gewichtsmäßig deutlich niedriger aus. Das Trockenfutter kannst du daher in einer Portion in einem extra Napf anbieten, an dem sich deine Katze nach Belieben zwischendurch bedienen kann. Fülle das Trockenfutter aber nicht nach, außer du stellst fest, dass deine Katze an Gewicht verliert.
Beispielrechnung:
Fütterungsempfehlung Nassfutter pur |
240 g pro Tag |
Fütterungsempfehlung Trockenfutter pur |
60 g pro Tag |
In der Kombination |
50 % Nassfutter (= 120 g pro Tag) + 50 % Trockenfutter (=30 g pro Tag) |
Mahlzeitenverteilung |
morgens: 60 g Nassfutter über den Tag zur freien Aufnahme: 30 g Trockenfutter abends: 60 g Nassfutter |
Beachte: Die gesamte Menge an Nassfutter und Trockenfutter sollte den täglichen Bedarf an Energie und Nährstoffen nicht überschreiten. Vor allem bei Katzen, die zu Übergewicht neigen.