Rassehahn auf Wiese wartet auf Schau (©sylvibechle - stock.adobe.com).
Züchter hält und untersucht Gefieder von  Rassetaube (©wideonet - stock.adobe.com).

In der Ausstellungssaison stehen Züchter*innen von Rassetauben und -geflügel vor wiederkehrenden Fragen: „Welche Ausstellungen besuche ich? Wie bereite ich meine Tiere optimal auf die Schau vor? Wie verbessere ich die Bewertung durch die Preisrichter?“ Neben der Selektion vielversprechendster Tiere, der Gefiederpflege und des Trainings der richtigen Haltung, steht die angemessene Fütterung besonders im Fokus. Wer mit seinem Geflügel und seinen Tauben auf Ausstellungen punkten möchte, der muss sich schon Monate im Voraus über die gezielte Schaufütterung Gedanken machen.

Die Zucht von Geflügel und -tauben nach Rassestandard ist für viele Züchter*innen mehr als ein Hobby. Es ist Passion, Herzblut und eine große Portion Leidenschaft. Bei den jährlich wiederkehrenden Rassegeflügelschauen trennen sich dann Spreu vom Weizen. Hier zeigt sich, wer es am besten versteht, die Anlagen seiner Tiere optimal zu entfalten. Die Schauvorbereitung beginnt bereits Monate vor dem eigentlichen Event – und die richtige Fütterung ist hiervon ein entscheidender Teil.

Rassegeflügelstandards: Das zeichnet den Idealtyp aus

Die Geflügelstandards des Bundes Deutscher Rassegeflügel (BDRG) definieren die rassetypischen Merkmale. Den Idealtyp kennzeichnen verschiedene „innere“ und „äußere Merkmale“. Zu den „äußeren Merkmalen“ zählen beispielsweise die Haltung der Tiere, ihre Körperform, ihr Stand, die Farbenpracht und Zeichnung des Gefieders sowie die Ausprägung des Kamms. Aber auch „innere Merkmale“ sind relevant. Hierzu zählen beispielsweise die Befruchtung und die Schlupfzahl der Nachkommen, der Bruttrieb des Federviehs, die Legeleistung der Hennen und allgemein der Charakter der Rasse.

Schauvorbereitung: Das leistet die richtige Fütterung

Die richtige Fütterung ist für die Ausprägung äußerer wie innerer rassetypischer Merkmale von großer Bedeutung. Hierfür bedarf es einer ausgewogenen und artgerechten Versorgung mit Nährstoffen. Die ausgewogene Ernährung mit verschiedensten nutritiven Bausteinen besitzt eine Schlüsselrolle im Rahmen der Schauvorbereitung. Mit der rassegerechten Fütterung lassen sich mehrere Ziele zugleich verfolgen:

  • Optimierung der Proportionen und vorbildliche Haltung
    Die richtige Fütterung trägt zu einem ausgewogenem Muskelwachstum gemäß den rassespezifischen Besonderheiten bei. Exakt dosiert lässt sich mit dem passenden Schaufutter ein Verfetten vermeiden und bestehendes Übergewicht reduzieren. So kommt der rassetypische Muskelansatz optimal zur Geltung.
  • Schönes und glänzendes Gefieder
    Das Gefieder mit seinem rassespezifischen Farbschlag spiegelt schonungslos die Nährstoffversorgung der Tiere wider. Nur die Federn optimal versorgter Tiere strahlen während der Schau in vollem Glanze.
  • Gute Gesundheit und Vitalität
    Eine ausgewogene Fütterung wirkt förderlich auf den Verdauungstrakt und damit auf die Magen-Darm-Gesundheit von Rassegeflügel und -tauben. Optimal versorgte Tiere besitzen ein starkes Immunsystem und sind weniger Krankheitsanfällig. Die Vitalität der Tiere erlaubt deshalb immer auch einen Schluss auf die Qualität des Futters.
  • Rassetypische Legeleistung und Fruchtbarkeit
    Die Mineral- und Nährstoffversorgung hat direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit und damit schlussendlich auf die Legeleistung der Tiere. Eine Mangelversorgung reduziert die Anzahl der Eier und kann Unregelmäßigkeiten beim Eisprung begünstigen.

Während der Schauvorbereitung richtig Füttern? So geht’s!

Eine Fütterung mit exakt abgestimmten Spezialfuttern zeigt gerade in der Schauvorbereitung ihre Stärken. Der hohe Protein- und Energiegehalt unterstützt die Ausprägung rassetypischer Merkmale und entfaltet so das volle Potenzial der Tiere. Insbesondere ein Plus an Aufbaustoffen wie Proteinen, Methionin und Phosphor, deckt den Bedarf in der Schauvorbereitung vollständig ab.

Wer besonders gut auf der Schau abschneiden möchte, der kann das Gefieder durch die Wahl des richtigen Futters besonders gut zur Geltung bringen. Dabei müssen Züchter*innen während der Schauvorbereitung unbedingt den Proteingehalt des Futters im Auge behalten. Die richtige Menge ist für die Entwicklung von Gefieder unverzichtbar. Für die Vorbereitung auf die Schau empfiehlt sich ein Eiweißanteil von ca. 20 %. Zu große Abweichungen können sich negativ auf das Wachstum und die gewünschte Entwicklung des Gefieders auswirken. Strecken Sie bei Zufütterung eiweißreicher Ergänzungen (z. B. Garnelen, Trockenmilchpulver etc.) das Futter insgesamt mit Getreideschrot, um die gewünscht durchschnittlich Proteinmenge zu erhalten.

Doch nicht nur der Proteingehalt, sondern die -qualität spielt eine große Rolle. Speziell das Aminosäuremuster ist wichtig. So beeinflussen limitierende Aminosäuren (z. B. Methionin und Cystein) maßgeblich das Aussehen des Gefieders. Eine ausreichende Versorgung bewirkt die Ausbildung eines prächtigen Federkleids. Das macht Bierhefe zu einer optimalen Nahrungsergänzung. Das Nebenprodukt aus der Brauerei enthält neben Methionin und Cystein (~13,1 g/kg Bierhefe) auch Biotin. Biotin ist ein Coenzym, das ebenfalls mit einer ansprechenden Federpracht in Zusammenhang steht. Ein Mangel dieses, auch als Vitamin B7 bekannten Stoffes, kann Haut, Haar und eben auch Federn schädigen und das Wachstum verzögern.

Eine symmetrische Knochenbildung mit rassespezifischen Besonderheiten ist ein weiterer Aspekt, den Züchter*innen über die Fütterung direkt beeinflussen können. Um dies zu erreichen, gilt es den Magnesiumbedarf der Tiere zu decken. Als wichtiger Knochenbestandteil ist er für eine ausreichende Knochendichte und damit die Stabilität des Skelets mitentscheidend. Zugleich fördert eine ausreichende Versorgung mit dem Mengenelement die muskuläre Belastbarkeit von Schautieren. Ein Mangel kann sich negativ auf die Nährstoffverwertung der Tiere auswirken. Ähnliches gilt auch für Mangan. Über das Futter verabreicht unterstützt es das Knochenwachstum und die Muskelfunktion bei Tauben und Geflügel. Erhalten die Tiere zu wenig, ist eine Störung des Knochenwachstums – auch als Fersenkrankheit Perosis bekannt – eine mögliche Folge.

Schaufütterung beginnt bereits bei Jungtieren

Die Schauvorbereitung beginnt bereits Monate vor dem eigentlichen Ausstellungstermin. Damit die nutritiven Bausteine ihre Wirkung entfalten können, Federn und Muskeln wachsen und sich das Idealgewicht ausbalancieren kann, bedarf es mehr als einiger weniger Tage. Erste Weichen für eine erfolgreiche Schaukarriere stellen Züchter*innen mit der richtigen Jungtierfütterung. Rassetypische Merkmale bilden sich besonders in der rasanten Wachstumsphase während der Aufzucht aus. Versorgungsdefizite in dieser Lebensphase lassen sich später nur schwer ausgleichen bzw. wieder aufholen. Entsprechende Schauvorbereitungsfutter für Rassegeflügel und -tauben sind deshalb bereits zur Kükenaufzucht ab der 6. Lebenswoche geeignet.

Rassehahn auf Wiese wartet auf Schau (©sylvibechle - stock.adobe.com).
Rassehahn auf Wiese wartet auf Schau (©sylvibechle - stock.adobe.com).
Züchter hält und untersucht Gefieder von  Rassetaube (©wideonet - stock.adobe.com).
Züchter hält und untersucht Gefieder von Rassetaube (©wideonet - stock.adobe.com).

Es lohnt sich: Spezielle Futter zur Schauvorbereitung

Hierfür bieten sich spezielle Schaufutter an (z. B. deuka all-mash Schau). Entsprechende Alleinfutter sind auf die besonderen Bedürfnisse von Rassegeflügel während der Schauvorbereitung abgestimmt. Schaufutter besitzen ein ausgewogenes Verhältnis aus Energie, Protein, Methionin und Calcium sowie Phosphor, das sich an den Bedürfnissen von Schautieren orientiert. Als Alleinfutter konzipiert, können Sie so die Versorgung Ihrer Tauben und Ihres Geflügels vollends sichern.

Dabei ist deuka all-mash Schau nicht nur ein Schauvorbereitungsfutter für Hühner. Es eignet sich auch zur Versorgung weiterer Rassegeflügelarten wie Enten oder Gänse. Auch Tauben können in der Schauvorbereitung von diesem Futter profitieren. Zur richtigen Dosierung wenden Sie sich an Ihren zuständige*n Außendienstberater*in, Ihre Landhändler oder schreiben uns eine E-Mail.

Schaufütterung ist wichtig – doch nicht alles

Die richtige Fütterung ist wichtig, doch gehört mehr zu einer optimalen Schauvorbereitung. Die folgenden Punkte sollen Ihnen helfen.

Zucht und Aufzucht verschlingen viel Zeit und Ressourcen. Zudem liegt die Messlatte in vielen Preiskategorien ausgesprochen hoch. Züchter*innen sollten daher genau überlegen, in welche Tiere Sie ihre Fürsorge investieren. Die Selektion chancenreicher Titelanwärter beginnt bereits im Küken- bzw. Jungvogelalter. Beurteilen Sie regelmäßig den Farbschlag der Tiere, ihrer Haltung und körperliche Entwicklung durch eine gründliche Handmusterung. Investieren Sie nur in die aussichtsreichen Kandidaten. Eine abschließende Beurteilung des Federkleids ist allerdings erst im Herbst, nach dessen vollständiger Durchmauserung möglich. Spätestens im Herbst wird ein*e erfolgreiche*r Züchter*in keine Tiere mehr mit groben Fehlern wie Flügellücke, Entenfuß, krummen Brustbein oder unzureichendem Kammschnitt haben.

Nicht ist ärgerlicher als ein entgangener Titel. Gestresste Tiere zeigen entsprechende Verhaltensweisen und sind wenig natürlich. Ein „No-Go“ in dieser kritischen Beurteilungssituation. Züchter*innen sollten deshalb nichts dem Zufall überlassen und Vorbereitungen treffen, Stress vor und während der Schauen zu reduzieren.

Prinzipiell sollten Sie nur gesunde, gepflegte und entspannte Tiere zur Ausstellung vorsehen. Speziell zutrauliche Tiere, die die ganze Saison trainiert wurden, gewöhnen sich schnell an den Ausstellungskäfig. Die Tiere sollten rechtzeitig vor der Schausaison an ihre Käfige gewöhnt werden.

Das Reinigen der Tiere im Rahmen der Schauvorbereitung ist Pflicht. Gereinigt werden verschmutzte Kamm- und Gesichtspartien – bei weißen Tieren auch das Gefieder, da sich Schmutz auf ihrem Federkleid leicht abzeichnet. Verwenden Sie hierfür eine bleichmittelfreie Seifenlauge – nur diese entspricht den Vorgaben des BDRG. Damit keine Lauge im Federkleid zurückbleibt, legen Sie besonderen Wert auf ein intensives Nach- bzw. Ausspülen.

Anschließend sollten Sie Beine, Schnabel, Kamm, Läufen, Kehllappen und Zehen der Tiere einölen. Hierfür eignen sich transparente Fett bzw. Öle, die nach dem trocknen keine Rückstände auf Federn und Haut hinterlassen. Das Säubern der Ringe nicht vergessen. Um einem erneuten Eindrecken vor der Schau zuvorzukommen, sollten Sie nach dem Bad frisch einstreuen. Wer Kämme und Kehllappen intensiver erstrahlen lassen möchte, der reibt diese kurz vor der Schau mit ätherischen Ölen oder verdünntem Alkohol ein (z. B. Franzbranntwein). Diese fördern die Durchblutung.

Der Pflegezustand des Tieres lässt sich auch anhand des Parasitenbefalls beurteilen. Vermeiden Sie dringlichst ein mit Parasiten befallenes Tier mit auf die Schau zu nehmen. Die Parasiten können andere Tiere auf der Schau befallen. Suchen Sie im Vorhinein beim Reinigen unbedingt nach Ektoparasiten. Hierzu zählen beispielsweise Kieferläuse (Syn. Mallophaga, auch Federlinge). Ein Bad sowie eine daran anschließende Behandlung mit Pflegeöl (z. B. Ballistol) kann wahre Wunder wirken. Ein Befall mit Ektoparasiten ist meist jedoch ein Hinweis auf eine schlechte Stallhygiene. Sie sollten den Stall stets reinhalten und den Hühnern ein Sandbad zur Verfügung stellen, um präventiv gegen Federlinge zu wirken.

Beginnen Sie wenigstens sieben Wochen vor der ersten Ausstellung damit, Ihre Schautiere zu putzen. Entfernen Sie fehlerhafte – das sind gebrochene oder nicht schön entwickelte – Federn sowie solche, deren Farbgebung die Zeichnung verunstalten oder die Farbfeldgrenze stören. Das Ziehen der Federn ist vom BDRG jedoch grundsätzlich untersagt. Vorbildlich geputzten Tieren sieht man das Putzen im Nachhinein nicht an. Achten Sie unbedingt darauf, dass hierbei keine lichten oder kahlen Stellen entstehen. Dass schlägt sich sonst negativ in der Beurteilung wieder.

Was banal klingen mag, hat möglicherweise die weitreichendsten Auswirkungen auf Ihre Titelambitionen: Die Wahl der Schauveranstaltungen hat direkte Auswirkungen auf die zu erwartende Konkurrenz und damit die Chance auf einen Pokal. Die Niveauunterschiede zwischen Regional-, Kreis-, Landes-, Bundes- und Europaebene sind eklatant. Je höher die Liga, desto stärker die Konkurrenz. Mit jedem Aufstieg steigt der Anteil der Schautiere mit vollständigem Federwerk in rasseindividueller Ausprägung und guter Konstitution, während sich immer weniger Tiere mit nennenswerten Missbildungen oder Parasiten antreffen.

Fazit

  • Die richtige Fütterung ist ein wichtiges Element der Schauvorbereitung.
  • Geeignetes Futter (z. B. deuka all-mash Schau) unterstützt die Ausbildung rassetypischer Merkmale, sorgt für ein glänzendes Gefieder, unterstützt Knochenbildung sowie Haltung und sichert die artgerechte Versorgung.
  • Eine angemessene Fütterung von Rassegeflügel und -tauben zur Schauvorbereitung beginnt bereits im Jungtieralter.
  • Die Schauvorbereitung wird durch eine angemessene Selektion, dem Putzen der Tiere, der Beseitigung von Parasiten sowie der optimalen Schauwahl abgerundet.

Bildquelle: © sylvibechle - stock.adobe.com (Hahn, Top-Slider) / © wideonet - stock.adobe.com (Taube, Top-Slider)

Ansprechpartner

Theresa Oesterwind

Theresa Oesterwind

Produktmanagerin Heimtier/Petfood

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