Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Magnesium

Magnesium ist Baustein für Knochen, Knorpel und Zähne. Magnesium findet sich außerdem in den Muskeln, den Körperflüssigkeiten und im Gehirn. In Verbindung mit Calcium ist Magnesium für die Funktionen der Nerven und Muskeln notwendig. Es ist Bestandteil verschiedener Fermente und am Calcium-Phosphorstoffwechsel beteiligt. Da der Körper keine größeren Magnesiumreserven bilden kann, ist eine tägliche Zufuhr mit der Nahrung notwendig. Saugende Jungtiere in den ersten Lebenswochen haben eine sehr hohe Absorptionsfähigkeit für Magnesium (50-80 %). Mit dem Älterwerden der Tiere nimmt dies ab (ausgewachsene Tiere acht bis 30 %). Im Mittel der Rationen liegt die Magnesium-Verwertung bei 20-30 %, sinkt bei Weidegras und sonstigem Grünfutter jedoch auf zehn bis 15 % ab. Da Magnesium und Calcium bei der Absorption im Gegensatz stehen (Antagonismus), erhöht ein hoher Calciumgehalt im Futter den Bedarf an Magnesium und umgekehrt. Tiere mit einhöhligem Magen (z. B. Schweine, Geflügel) erhalten mit einer Fertigfutterration im Allgemeinen aus den verwendeten pflanzlichen Komponenten heraus eine bedarfsdeckende Magnesiumversorgung. Sollte es doch in Extremsituationen zu einer Magnesiumunterversorgung kommen, können Unruhe, Stresserscheinungen, Appetitlosigkeit oder Muskelkrämpfe die Folge sein. Bei Wiederkäuern kann es aufgrund einer sehr schlechten Verwertung des Futtermagnesiums aus Weidegras u. a. zur sogenannten „Weide- oder Grastetanie“ kommen. Diese Erkrankung kann zum Tode des Tieres führen, wenn nicht sofort eine Injektion oder Infusion von Magnesium gegeben wird. Zur Vorbeuge sind daher Ergänzungsfutter für Milchkühe besonders zur Weidesaison im Frühjahr mit höherem Magnesiumgehalt ausgestattet. Wiesen- und Weidegras sowie Maissilage enthalten geringe und schlecht verfügbare Mengen an Magnesium. Die übrigen pflanzlichen Futtermittel, insbesondere die Nebenprodukte der Getreideverarbeitung für die menschliche Ernährung (z. B. Weizenkleie, Weizenkleberfutter) sind magnesiumreich. Eine mineralische Ergänzung von Futter erfolgt bei entsprechendem Bedarf des Tieres über Magnesiumverbindung in Form von Oxid, Sulfat, Laktat, Phosphat oder auch Fumarat.