Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Niacin

Niacin ist der Oberbegriff für die beiden wirksamen Vitaminformen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid, die beide die gleiche biologische Wertigkeit besitzen. Niacin ist an lebensnotwendigen Reaktionsschritten im Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel beteiligt. Außerdem kommt ihm eine Schlüsselrolle im Energieumsatz des Körpers zu. Bei Milchkühen mit sehr hoher täglicher Milchleistung kann durch eine erhöhte Niacinversorgung das Risiko für Ketose, einer Stoffwechselerkrankung, verringert werden. Bei Niacinmangel können verschiedene Störungen auftreten: verringertes Wachstum, Entzündungen auf den Schleimhäuten, Funktionsstörungen im Nervensystem, Hautveränderungen („Pellagra“) und verminderter Legeleistung sowie verschlechterte Brutfähigkeit beim Geflügel. Niacin in Form der Nicotinsäure ist in vielen pflanzlichen Futtermitteln zu finden. Besonders reich an Niacin sind pflanzliche Eiweißfuttermittel, Grünfutter, Weizenkleie und Hefe. Milchprodukte sowie Mais und Roggen enthalten dagegen nur sehr wenig Niacin. Die Verwertbarkeit des Niacins aus Getreide und Nebenprodukten der Getreideverarbeitung (z. B. Weizenkleie) ist für monogastrische Tiere (z. B. Schwein), Geflügel und auch Wiederkäuer nur gering. Gewisse Mengen Nicotinsäureamid können im Darm bzw. dem Pansen der Wiederkäuer durch mikrobielle Synthese entstehen. Im Stoffwechsel wird eine geringe Menge dieser Niacinform aus einer Umwandlung der essenziellen Aminosäure Tryptophan gebildet. Je nach Bedarf der Tierart wird das Futter zur Sicherung der täglichen Versorgung mit reinem Niacin ergänzt.