Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Rohprotein

Unter Rohprotein versteht man das im Futter enthaltene Eiweiß. Die Analyse des Rohproteins erfolgt über die Bestimmung des wichtigsten Elements im Eiweiß, dem Stickstoff. Eiweiß enthält im Mittel etwa 16 % Stickstoff. Damit wird dann aus der Bestimmung des Stickstoffgehaltes eines Futters der Rohprotein-(Eiweiß-)gehalt berechnet. Das Futterprotein ist Voraussetzung für den Aufbau körpereigener Eiweißsubstanzen und kann in dieser Funktion von keinem anderen Nährstoff ersetzt werden, da weder Fette noch Kohlenhydrate den zum Eiweißaufbau erforderlichen Stickstoff enthalten. Dies bedeutet, dass die Zufuhr von ausreichend hochwertigem Rohprotein für jeden Organismus von lebensnotwendiger Bedeutung ist.

Dem Körper muss täglich wenigstens so viel an Eiweiß zugeführt werden, dass im Stoffwechsel daraus so viel körpereigenes Eiweiß gebildet werden kann, wie er seit der letzten Proteinzufuhr verbraucht hat. Besonders hoch ist der Eiweißbedarf während des Körperwachstums. Außerdem ist die Zusammensetzung des mit dem Futter zugeführten Rohproteins von entscheidender Bedeutung. Die Bausteine des Proteins sind die Aminosäuren. Jeder Organismus hat einen bestimmten täglichen Bedarf an den einzelnen Aminosäuren. Insgesamt sind heute gut 20 verschiedene Aminosäuren bekannt, von denen etwa die Hälfte als essentiell, also lebensnotwendig, angesehen werden, da der Körper sie selbst nicht synthetisieren kann. Die übrigen Aminosäuren können im Stoffwechsel aus den anderen Aminosäuren hergestellt werden. Dafür ist es erforderlich, dass dem Körper insgesamt genügend Aminosäuren – also letztendlich Rohprotein – über die Fütterung zugeführt werden. Die heute bekannten Aminosäuren sind nachfolgend aufgeführt: Alanin, Glutaminsäure, Lysin, Arginin, Glycin, Phenylalanin, Asparagin, Histidin, Prolin, Asparaginsäure, Hydroxyprolin, Serin, Cystein/Cystin, Isoleucin, Threonin, Glutamin, Leucin, Tyrosin, Tryptophan, Methionin, Valin

Als essenzielle, also lebensnotwendige Aminosäuren gelten: Lysin, Methionin, Threonin, Tryptophan, Leucin, Isoleucin, Valin, Phenylalanin, Arginin und Histidin. Für die Ernährung der Tiere stehen zunächst die sogenannten erstlimitierenden Aminosäuren im Mittelpunkt des Interesses. Dies sind Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan. Alle anderen essenziellen Aminosäuren sind in einem Futter bedarfsgerecht vorhanden, wenn der bekannte Proteinbedarf des Tieres durch den Rohproteingehalt im Futter gedeckt ist. Besonders proteinreich sind alle Nebenprodukte aus der Gewinnung von pflanzlichem Öl für die menschliche Ernährung, die sogenannten Ölschrote (z. B. Sojaschrot, Sonnenblumenschrot, Rapsschrot). Alle Getreidearten enthalten demgegenüber wenig Rohprotein.

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