Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)
Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Sojaextraktionsschrot

Sojaextraktionsschrot ist ein Nebenprodukt der Gewinnung von Sojaöl aus der Sojabohne für die menschliche Ernährung. Das Sojaöl wird aus der Bohne durch Extraktion gewonnen. Es verbleibt das eiweißreiche Sojaextraktionsschrot. Das Produkt enthält sogenannte Trypsininhibitoren, die die Verdaulichkeit des Proteins beim Tier behindern. Daher wird Sojaextraktionsschrot vor Verwendung in der Fütterung grundsätzlich einer Wärmebehandlung (Toastung) unterzogen. Dabei werden diese Inhaltsstoffe abgebaut und das Protein des getoasteten Schrotes weist dann eine sehr hohe Verdaulichkeit (z. B. über 84 % beim Schwein) auf. Für die Tierernährung sind der Gehalt an Rohprotein (zwischen 42 und 48 %) und der Gehalt an essentiellen Aminosäuren (Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan) bestimmend. Der Rohproteingehalt hängt von der Behandlung der Sojabohne vor der Ölextraktion ab. Wird die Bohne vorher geschält, enthält das Schrot einen höheren Rohproteingehalt und weniger Rohfaser und umgekehrt. Sojaextraktionsschrot wird als hochverdauliche Eiweißkomponente im Mischfutter für fast alle Tierarten verwendet. Der Anteil im Futter richtet sich nach dem Bedarf der zu versorgenden Tierart und den übrigen verwendeten Komponenten. Durch einen weiteren speziellen hydrothermischen Behandlungsschritt kann das Sojaschrot für die Fütterung an Milchkühe noch weiter veredelt werden. Dabei wird das Protein im Sojaschrot so verändert, dass es vor einem Abbau durch die Pansenmikroben geschützt ist und im Dünndarm enzymatisch verdaut wird. Dieses Verfahren wird auch als opticon-Verfahren bezeichnet und ist von der Deutschen Tiernahrung Cremer entwickelt worden.

Illustration Futterrohstoff Sojaschrot (© Deutsche Tiernahrung Cremer).

Sojaextraktionsschrot

Inhaltsstoffe

Gehalt
(je kg Original-
substanz)

Trockenmasse, g/kg

870,00

Rohprotein, g/kg

445,00

Lysin, g/kg

27,50

Methionin, g/kg

6,30

Methionin
+Cystin, g/kg

12,90

Threonin, g/kg

17,30

Tryptophan, g/kg

5,70

UDP, %
vom Rohprotein

30,00

nXP, g/kg

256,00

RNB, g/kg

30,00

Rohfaser, g/kg

58,00

Rohfett, g/kg

13,00

Zucker, g/kg

95,00

Stärke, g/kg

61,00

Stärkebe-
ständigkeit, %

10,00

beständige Stärke
(bXS), g/kg

6,10

NDForg, g/kg

130,00

ADForg, g/kg

78,50

NFC, g/kg

226,00

Strukturwert
(SW), /kg

0,18

Rohasche, g/kg

59,00

ME, MJ/kg
(Schwein)

13,35

ME, MJ/kg
(Geflügel)

9,80

ME, MJ/kg
(Rind)

12,00

NEL, MJ/kg

7,50

Calcium, g/kg

3,00

Phosphor, g/kg

6,40

verdaulicher
Phosphor, g/kg
(Schwein)

2,25

Natrium, g/kg

0,30

Quellen: DLG-Futterwerttabellen für Schweine; DLG-Futterwerttabellen für Wiederkäuer; Rechenmeister 2000 (Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe); CVB Veevoedertabel; DLG-Information 2/2001 Struktur- und Kohlenhydratversorgung der Milchkuh