Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Pansenbeständige Stärke (bXS)

Die beständige Stärke (bXS) stellt den Anteil der in einem Futter enthaltenen Stärke dar, der im Pansen der Wiederkäuer nicht von den Mikroorganismen abgebaut wird und somit direkt im Dünndarm als Energiequelle zur Verfügung steht. Als wichtiges Beispiel sei hier die Maisstärke genannt. Sie wird nämlich im Vergleich zu anderen Stärkeherkünften (zum Beispiel Weizenstärke) im Pansen des Wiederkäuers wesentlich langsamer und in geringeren Anteilen abgebaut. Dadurch wird einerseits der Pansen entlastet, andererseits gelangen vergleichsweise größere Maisstärkemengen direkt in den Dünndarm. Diese beständige Stärke führt zu einer höheren Energieausnutzung, als wenn Stärke im Pansen zunächst in die Vorstufe der Glukose, in Propionsäure umgewandelt wird.

Bisher ist es noch nicht möglich, die Menge an pansenbeständiger, direkt im Dünndarm verfügbarer Stärke exakt zu bestimmen. Man greift in der Rationsgestaltung für Milchkühe bisher auf tabellierte niederländische Werte zur „Stärkebeständigkeit“ zurück. Für Maisprodukte erfolgt allerdings eine differenziertere Ableitung der Stärkebeständigkeit. So haben beispielsweise der Stärkegehalt, der T-Gehalt, die Abreife, die Sorte usw. zu berücksichtigenden Einfluss. Man hat sich daher in Deutschland für Maisprodukte darauf verständigt, folgende einfache Schätzformel für die Ermittlung der Stärkebeständigkeit zu verwenden: Stärkebeständigkeit = Stärkegehalt in % der Trockensubstanz. 

  • Beispiel: Eine Maissilage mit 29 % Stärke (in T) besitzt eine Stärkebeständigkeit von 29 % und enthält damit 84 g beständige Stärke/kg T. Die maximale Stärkebeständigkeit wird bei Maisprodukten jedoch auf 30 % begrenzt.

Bei allen bisherigen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass in der Fütterung von Milchkühen eine große Bandbreite in den Gehalten an Kohlenhydraten erfolgreich genutzt werden kann. Daher wurden von der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e.V.) auf Basis von Versuchsergebnissen und Erfahrungen in der Fütterungspraxis die in der folgenden Tabelle dargestellten Empfehlungen zur Versorgung von Milchkühen in verschiedenen Produktionsstadien mit Kohlenhydraten in der Gesamtration zusammengestellt.

Phase bzw.
Herden-leistung
kg/Tier

Trocken-
stehzeit

Vorberei-
tungszeit
ab 15 Tage
vor Geburt

6.000

8.000

10.000

für Milchleistung*** (kg/Kuh/Tag)

32*

19**

37*

22**

42*

25**

Zucker, g/kg T 
min.
max.

XZ+XS-bXS, g/kg T 
min.
max.

bXS, g/kg T
min.
max.

Strukturwert
SW, je kg T min.



75










2,00



75


100
200


15



1,40



75


100
250


10
60


1,05



75


125
250


20
60


1,10



75


150
250


30
60


1,15



75


75
175



30


1,00



75


75
200



30


1,00



75


75
225



30


1,00

* frischmelkende Kühe
** altmelkende Kühe
*** kg ECM je Tag (1,05 + 0,38% Fett + 0,21% Eiweiß)/3,28)
XS = Stärke, XZ = Zucker, bXS = beständige Stärke