Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)
Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Sojabohne

Einjähriger ostasiatischer Schmetterlingsblütler, der zu einer der wichtigsten Kulturpflanzen, der Glycine soja, herangezüchtet wurde. Sie ist eine bis ein Meter hohe, strauchige, stark behaarte, blassviolett blühende Pflanze mit zahlreichen Varietäten und verlangt feuchtwarmes Klima. Hauptanbaugebiete liegen in Ostasien, Nordamerika, Südamerika, Afrika und Südrussland. Die Sojabohne enthält neben geringeren Mengen an Stärke wertvolles Eiweiß (38- 40 %), das alle essentiellen Aminosäuren enthält, und beträchtliche Mengen eines hochwertigen Öls (17-18 %). Daneben sind die Vitamine A und B (Komplex) vertreten. Aus der Sojabohne gewonnene Produkte werden für die menschliche Ernährung vielseitig verwendet, z. T. zur Herstellung von Fleisch- und Milchersatzprodukten. Größte Bedeutung hat das Sojabohnenöl, das sowohl für die menschlichen Ernährung als auch technisch für die Herstellung von Seifen, Firnis, Lack, Schmieröl u. a. verwendet wird. Die bei der Ölgewinnung anfallenden Nebenprodukte der Sojabohne sind hochwertigste Futtermittel für die Tierernährung. Das bedeutendste Nebenprodukt ist das Sojaextraktionsschrot – oder kurz – Sojaschrot. Rohe Sojabohnen enthalten sogenannte Trypsininhibitoren, die die Verdaulichkeit des Proteins beim Tier behindern. Daher werden Sojabohnen vor Verwendung in der Fütterung grundsätzlich einer Wärmebehandlung (Toastung) unterzogen. Dabei werden diese Inhaltsstoffe abgebaut und das Protein der Sojabohne weist dann eine sehr hohe Verdaulichkeit (z. B. über 84 % beim Schwein) auf. Für die Tierernährung sind der Gehalt an Rohprotein (ca. 36 %), der Gehalt an essentiellen Aminosäuren (Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan) und der Fettgehalt (ca. 17 %) bestimmend. Der hohe Fettgehalt macht die behandelte Sojabohne gleichzeitig zu einer wichtigen Energiekomponente z. B. im Futter für Schweine und Mastgeflügel.

Illustration Futterrohstoff Sojabohne (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Illustration Futterrohstoff Sojabohne (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Illustration Futterrohstoff Sojabohne getoastet (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Illustration Futterrohstoff Sojabohne getoastet (© Deutsche Tiernahrung Cremer).

Sojabohne

Inhaltsstoffe

Gehalt
(je kg Original-
substanz)

Trockenmasse, g/kg

870,00

Rohprotein, g/kg

350,00

Lysin, g/kg

21,70

Methionin, g/kg

4,70

Methionin
+Cystin, g/kg

10,10

Threonin, g/kg

14,00

Tryptophan, g/kg

4,90

UDP, %
vom Rohprotein

35,00

nXP, g/kg

257,90

RNB, g/kg

14,75

Rohfaser, g/kg

53,00

Rohfett, g/kg

177,00

Zucker, g/kg

68,00

Stärke, g/kg

48,00

Stärkebe-
ständigkeit, %

10,00

beständige Stärke
(bXS), g/kg

4,80

NDForg, g/kg

 

ADForg, g/kg

 

NFC, g/kg

 

Strukturwert
(SW), /kg

0,25

Rohasche, g/kg

46,10

ME, MJ/kg
(Schwein)

15,30

ME, MJ/kg
(Geflügel)

13,60

ME, MJ/kg
(Rind)

13,80

NEL, MJ/kg

8,60

Calcium, g/kg

2,50

Phosphor, g/kg

5,60

verdaulicher
Phosphor, g/kg
(Schwein)

1,96

Natrium, g/kg

0,40

Quellen: DLG-Futterwerttabellen für Schweine; DLG-Futterwerttabellen für Wiederkäuer; Rechenmeister 2000 (Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe); CVB Veevoedertabel; DLG-Information 2/2001 Struktur- und Kohlenhydratversorgung der Milchkuh