Beratungsgespräch in Wintergarten zwischen Berater und Landwirt
Hunde fressen Hundefutter aus deuka dog Napf (© Deutsche Tiernahrung Cremer)
Landwirt und Berater prüfen Futterqualität am Futtertisch

Rohstoff- und Nährstofflexikon

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Selen

Selen übernimmt im Stoffwechsel wichtige funktionelle und enzymatische Aufgaben in Form der Seleno-Aminosäuren. Außerdem ist es Bestandteil der Glutathionperoxidase (Redoxsystem). Die physiologische Wirkung von Selen ist eng mit der des Vitamin E und der schwefelhaltigen Aminosäuren (allen voran das Methionin) verbunden. Selen besitzt eine Vitamin E-sparende Wirkung und verzögert so das Auftreten von Vitamin E-Mangelerscheinungen. Außerdem steht es in Wechselwirkung zu weiteren Spuren- und Mengenelementen. Ein Mangel an Selen kann Wachstumshemmungen und Fruchtbarkeitsstörungen bei Wiederkäuern bedingen. In Verbindung mit einem Vitamin E-Mangel kann es zu einer Muskeldystrophie besonders bei Jungtieren kommen – besser bekannt unter den Begriffen Rückenmuskelnekrose bzw. Maulbeerherzkrankheit. Bei Selenüberversorgung kann es zu Vergiftungserscheinungen mit unterschiedlichen klinischen Bildern kommen. Der Mindestbedarf beträgt für alle Nutztiere etwa 0,1 bis 0,2 mg Selen je kg Alleinfutter oder Gesamtration. Die noch unschädliche Höchstdosis an Selen liegt bei ca. vier mg je kg Alleinfutter oder Gesamtration. Das Futtermittelrecht legt einen Maximalgehalt von 0,5 mg Selen je kg Alleinfutter oder Gesamtration fest. Der Selengehalt der Futterkomponenten ist recht unterschiedlich. Grüne Kulturpflanzen enthalten für eine bedarfsgerechte Versorgung zu wenig Selen (unter 0,05 mg je kg Trockensubstanz). Auch in Getreide, besonders in Mais, ist sehr wenig Selen enthalten. Mehr Selen ist in Weizen- und Roggenkleie, Nebenprodukten der Maisverarbeitung zur Gewinnung von Stärke und Öl für die menschliche Ernährung und Sojaschrot enthalten. Der Gehalt ist aber auch nicht ausreichend, den Bedarf der Tiere vollständig zu decken. Außerdem ist die Verfügbarkeit aus den einzelnen Futtermitteln sehr unterschiedlich. Daher erfolgt zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung der Tiere eine Ergänzung des Futters mit Selen aus mineralischer Quelle (Natrium-Selenit), wobei die futtermittelrechtlich geregelten Höchstgehalte unbedingt zu beachten sind.

Illustration Futterrohstoff Selen (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Illustration Futterrohstoff Selen (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Illustration Futterrohstoff Selen coated (© Deutsche Tiernahrung Cremer).
Illustration Futterrohstoff Selen coated (© Deutsche Tiernahrung Cremer).